Zeittafel 1811 - 1945
Jahr/Datum | Beschreibung |
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1811 | Nach der Auflösung des Johanniterordens ist Friedland Königlich Sächsisches Amt |
1813 | 10.000 Mann französischer Truppen lagern bei Friedland und zieht durch das Fließtal - Der „alte Damm" wurde damals aufgeschüttet an dem heute die „Eulenbrücke" das Fließ überquert |
1814 | Die Zahl der Handwerker und Manufakturisten der Stadt beträgt 60, darunter 13 Schumacher, 10 Schneider, 6 Fleischer, je 5 Leineweberund Maurermeister, je 4 Bäcker, Hutmacher und Schmiede, 3 Böttcher, je 2 Tischler und Zimmerleute, 1 Brauer und Schlosser |
1815 | Wiener Kongreß - Die Niederlausitz wird preußisch und damit Friedland ein preußisches Rentamt bis 1875 im Regierungsbezirk Frankfurt (O) |
07.12.1822 | 5.Stadtbrand bei dem 2/3 der Stadt zerstört werden, u. a. die wendische Kirche, die Synagoge, 2 Städtische Gebäude, 21 Großbürger- und 38 Kleinbürgergehöfte, sowie 43 Scheunen. 579 Personen werden Obdachlos. Viele der Häuser wurden sehr schnell wieder aufgebaut in Holz-Fachwerk und Lehmbauweise, was sich bei Umbauten und Rekonstruktionen mehrerer Häuser in der Lindenstraße bis zum Markt nachweisen lässt. Auch verfügen diese Häuser über keinen großen Keller, nur über kleinen Tonnengewölbe. (Plan der Stadt um 1822 siehe Bilder) |
1823 | Friedland wird Königliche Standesherrschaft. Fertigstellung des ersten großen Schulhauses neben der heute noch bestehenden Kirche (Haus von Otto Petermann) |
01.07.1825 |
Einrichtung einer Postexpedition |
1825 - 1828 | Erweiterungsbau an die noch heute bestehende deutsche Kirche nach dem letzten Stadtbrand von 1822. Zu diesem Bau hat man die 2.000 Taler Kirchenvermögen benutzt und noch 2.000 Taler Schulden machen müssen. Dieser Anbau war notwendig, da die wendische Kirche dem Stadtbrand zum Opfer fiel und nach dem Willen der Bürger nicht wieder aufgebaut werden sollte. |
1827 | der König schenkte der Stadt zur Erweiterung der deutschen Kirche 1.000 Taler, ein Kruzifix und zwei gusseiserne Altarleuchter |
1835 bis 37 | Pflasterung der Hauptstraße in Friedland der früheren Poststraße und heutigen Karl-Marx-Straße. In diesem Zusammenhang wurde auch erst das letzte Stück zwischen der heutigen Fleischerei Laurisch und Jankes Ecke gebaut, das auf dem Plan von 1822 noch nicht verzeichnet ist. |
01.07.1843 | 6. und letzter großer Stadtbrand bei dem 28 Wohngehöfte und 75 Scheunen bzw. Ställe abbrannten. Einzigstes erhaltenes Haus aus dem 17. Jahrhundert war Petermanns Haus an der Brauhauslücke, das noch einigen alten Friedländern mit seinem Strohdach in Erinnerung ist. |
1849-1853 | Aufstellung und Berichtigung der Stammrollen (Grundbuchvorläufer). Erstellung einer Einwohnerliste und des Viehbestandes des gesamten preußischen Rentamtes. Die unmittelbare standesherrschaftliche Besitzung wird mit 11.983 Morgen einschließlich 10.888 Morgen Forstland angegeben, die mittelbaren Besitzungen mit 65.281 Morgen einschließlich 18.391 Morgen Forstland. |
1850 |
Postexpedition 2. Klasse |
1853 | Statut der Bäckerinnung bestätigt |
02.01.1856 | Eröffnung der Nebensparkasse Friedland der Hauptsparkasse der Niederlausitz |
1864 | Die Einwohnerzahl beträgt 1.154 |
1866 | Die Stauberechtigung für den Dammühlenteich wird vom Dammüller Karl Lehmann für 2.300 Taler an die neugebildete Fließgenossenschaft verkauft. Der Dammühlen Teich (Blanker Teich oder Schibbellichte Pfuhl) wird abgelassen und der ehemalige Teichgrund als Wiese unter den Mitgliedern der Fließgenossenschaft aufgeteilt. |
1871 | Gründung des Landwehrvereins (neben der Schützengilde) als erste Neugründung im damaligen Kreis Lübben |
1871 | Die Dammühle brennt ab, die Familie Noack erwirbt das Grundstück und erbaut darauf die noch heute erkenntliche Schmiede. Das Wohnhaus am Standort der ehemaligen Dammühle mußte im Zuge der Straßenbauarbeiten 2000 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. |
1872 | Verkauf des Fischereirechtes auf dem Leißnitzer See durch das Amt an die Kietzer Fischergemeinde zu Beeskow |
18.08.1873 | Die Schützengilde stellt den Antrag an das zuständige Königliche Amt des Innern in Frankfurt (Oder) sich ein neues Statut zuzulegen. |
1875 | Aufhebung des Königlich Preußischen Rentamtes im Zuge der staatlichen Umstrukturierung nach der Bildung des deutschen Reiches. Friedland wird Amtsbezirk im Kreis Lübben |
1875 | Die Burg, das ehemalige Rentamtsgrundstück, geht für 15.000 Mark in den Besitz der Stadt über und wird als Schule umgebaut |
27.10.1875 | Beschluss des neuen und heute noch gültigen Statutes der Schützengilde zu Friedland |
01.01.1876 |
Postamt III. Klasse der OPD Frankfurt a.d.O. |
1876 |
eingemeindet wurden Dammühle, Fuchsberg, Lehmannsthal, Schulzensthal und Wuggelmühle |
1876 | Baubeginn der Telegraphenlinie von Beeskow nach Lieberose, |
01.05.1877 | in Friedland, Gusow und Neuzelle werden Orts-Postanstalten mit Telegraphen-Betriebsstellen mit begrenztem Tagesdienst eröffnet |
1877 |
Die neuen Schulräume auf der Friedländer Burg werden eingeweiht |
1877/78 | Chausseebau Friedland - Weichensdorf ausgeführt |
1884 | Mit der Telegraphenlinie Friedland - Weichensdorf begonnen |
03.08.1896 | Aufsetzen des Kirchturmes auf der Kirche aus Spenden der Einwohner Friedlands |
1896 | Paul Fritsche - Bezirksschornsteinfegermeister - gründet die Freiwillige Feuerwehr |
1899 | Einrichtung der Fähre zwischen Leißnitz und Ranzig |
01.06.1902 | Gründung des landwirtschaftlichen Vereins für Friedland und Umgebung zur Hebung der wirtschaftlichen Lage. Vorsitzender wird Kantor Robert Laurisch |
1903 | Große Landwirtschaftliche Ausstellung in unserer Stadt. Alle Handwerksbetriebe beteiligen sich mit ihren Erzeugnissen |
1904 | Einweihung des ersten Gerätehauses der Feuerwehr am Kirschgartenweg Gründung der Molkereigenossenschaft |
1906 | Gründung des Diakonievereins |
28.05.1911 | Gründung des Geflügelzuchtvereines Friedland auf Initiative des Landwirtschaftlichen Vereines durch den Kantor Robert Laurisch. Erster Vorsitzende des Vereines wurde der Sarkower Rittergutsbesitzer Johann Müller. |
1912 | Für den Ausbau der Schule stellt die Stadt 45 % ihres Haushaltplanes = 9.700,00 RM zur Verfügung |
1919-1921 | Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz errichtet |
01.04.1920 | Gründung eines Handwerker- und Gewerbevereins für Friedland und Umgebung |
1927 | Neuer Schlauchwagen für die Freiwillige Feuerwehr |
1929 | Ausbau des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr |
1931 | Der hiesige Hotelbesitzer Krüger und sein Sohn, der Kaufmann Hermann Krüger schenken der Kirche die dritte und kleinste Glocke |
19.07.1931 | Landung eines großen Freiluftballons in Friedland. Alle Ferienkinder die gerade im Schützenhaus waren, liefen am Nachmittag dem Ballon aus Bitterfeld nach |
25.10.1932 | Aufstellen der ersten Plakatsäule am Marktplatz durch die Fa. L. Pauli, Bad Frankenhausen. Es folgen die Säule an Stadthaus und an der Gabelung Weichensdorfer Straße-Neue Straße |
1934 | Baubeginn der Schule in der Pestalozzistraße. Aus Geldmangel wurden damals nur Trockentoiletten und Handständerpumpen eingebaut. Die Toiletten gab es noch bis in die 60-er Jahre - heute alte Schule mit Horthaus |
1934 bis 42 | Truppführerschule des Reichsarbeitsdienstes Gau 8 in der Burg, durch einen Lehrgang wurde 1934 der jüdische Friedhof geschändet, die Grabsteine von der Stadt 1945 verkauft |
1935 | Auto für die Vorspannspritze der Feuerwehr angeschafft |
24.08.1935 | Pfarrer Wolf wird verhaftet und nach Lübben in das Polizeigefängnis gebracht, anschließend nach Berlin verbannt. Die Friedländer hatten Widerstand gegen das herrschende Regime gezeigt und nicht geschlossen an einer Kundgebung der Gauleitung auf dem Marktplatz teilgenommen. |
1935 | Letzter Markttag vor dem 2. Weltkrieg |
1936 | Pfarrer Wolf kehrt am 4. Mai nach Friedland zurück und ist bis Dezember 1941 (Einberufung zur Wehrmacht) und wieder nach dem Krieg bis 1946 als Pfarrer in Friedland tätig |
1936-1938 | Umzug der Klassen aus der Burg in den Schulneubau |
1939 | letztes Schützenfest vor dem 2. Weltkrieg und damit auch letztes Fest der Gilde vor ihrer Auflösung nach über 200 jährigem Bestehen. |
1942-1945 | Die Burg Friedland dient kurzzeitig als Lager für Dokumente des Reichsaußenministeriums |